Domicil Seniorenpflegeheim setzt auf Lebensqualität bis ins hohe Alter
„Mitten im Leben“ – das ist die Philosophie des Domicil in der Thaterstraße 18. Das mitarbeiter- und bewohnerorientierte Seniorenpflegeheim, das im April 2006 unweit der Residenzstraße mit Platz für insgesamt 163 Bewohner eröffnet wurde, setzt auf Lebensqualität bis ins hohe Alter. Die Betreuung und Beschäftigung sind dabei auf die Individualität jedes Einzelnen angelegt. „Mitten im Leben“ heißt in diesem Fall nicht nur nah an der Einkaufsstraße Residenzstraße und am schönen Schäfersee, sondern auch die Vernetzung mit Kitas, Schulen und Kirchengemeinden.
Doch „Mitten im Leben“ war plötzlich nicht mehr möglich – denn als Corona in Deutschland um sich griff, stand der Schutz der teils sehr betagten Bewohnerinnen und Bewohner des Domicil im Vordergrund. Es waren schwierige zwei Jahre, die Bewohner und Mitarbeiter allerdings gut gemeinsam meisterten.
Eine, die seit Eröffnung der Einrichtung dabei ist, ist Katrin Sieg. Erst als Pflegedienstleiterin, später wurde sie Leiterin des Pflegeheims. „Ganz wichtig ist uns ein wertschätzender und respektvoller Umgang Miteinander – und dies gilt für die Bewohner ebenso wie für die rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf komme bei den Mitarbeitern hinzu: „Es ist eine schwere Arbeit, die auch mit verschiedenen Schichten verbunden ist, aber als Team schaffen wir das gemeinsam“, erklärt sie. Innerhalb des Personals gelten flache Hierarchien, und Regeln werden gemeinsam aufgestellt und festgelegt.
„Die langjährige Zusammenarbeit im Führungsteam und auf den Wohnbereichen ist es, die eine Ruhe sowie eine innere Konstante mit sich bringt und dadurch auch ein gutes Arbeitsklima für die Kollegen entsteht, aber gleichermaßen auch ein perfektes Wohnklima für die hier wohnenden Seniorinnen und Senioren schafft“, fügt Pflegedienstleiterin Christin Weiß hinzu. Es gäbe auch kein Personal-Leasing, sondern ausschließlich Stammpersonal, und alle kennen sich gut. „Das kommt auch bei den Bewohnern gut an“, sagt sie.
Die Altersstruktur bei den Bewohnern ist recht hoch. Der jüngste Bewohner ist 67 Jahre alt, aber er bildet als unter 70-Jähriger eher die Ausnahme. Hinzu kommen vier Bewohner, die älter als 100 Jahre alt sind.
Aufgrund der vielen älteren Bewohner stellte die Pandemie eine große Herausforderung dar. Schließlich wollte man alle bestmöglich schützen. „Wir sind durch alle Phasen gegangen, die es draußen auch gab“, erinnert sich Christin Weiß. Anfangs herrschte etwas Unsicherheit und Vorsicht, doch dann seien alle in einen Aktionismus gekommen. „In einer so besonderen Ausnahmesituation gemeinsam tiefgreifende Entscheidungen zu treffen, hat uns auch gutgetan und zusammengeschweißt“, erklärt sie. Durch unsere gute Kommunikation und klare Entscheidungen sind wir sehr gut durch die Krise gekommen und haben viel Verständnis von Bewohnern, Mitarbeitern und Angehörigen erhalten“, sagt die Pflegedienstleiterin.
Seitdem – so schätzt Katrin Sieg die Stimmung ein – sei das Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Bewohnern noch intensiver und das zu den Angehörigen noch vertrauensvoller geworden.
„Wir hatten glücklicherweise auch keine schwerwiegenden Wellen von Corona, nur im April 2020 habe es einige Coronafälle gegeben und auch später nur wenige Fälle bei den BewohnerInnen und MitarbeiterInnen“, erinnert sich Frau Sieg. „Allerdings wurde niemand wirklich schwer krank oder musste ins Krankenhaus, und das war für uns eine große Erleichterung.“
Allerdings gab es in Pandemiezeiten Versorgungsengpässe, was beispielsweise Mülltüten und Desinfektionsmittel betraf. Es waren keinerlei Besuche mehr erlaubt. Mit dieser Trennung konnte der Eine oder Andere nicht gut umgehen. Schließlich hatten einige die Sorge, ihre betagten Angehörigen möglicherweise nicht wiederzusehen.
Damit die Bewohner sich jedoch nicht so einsam fühlten, wurden Feiern auf den einzelnen Wohnbereichen gefeiert. „Im letzten Jahr haben wir dann erstmals mit dem Oktoberfest wieder ein großes Fest organisiert, und seitdem läuft alles wieder etwas normaler“, sagt Katrin Sieg. Allerdings testen sich die Mitarbeiter weiterhin jeden Morgen auf Corona, um das Risiko einer Ansteckung und Erkrankung in der Einrichtung so gering wie möglich zu halten.
Und Katrin Sieg fügt hinzu: „Die Pflege ist – auch unabhängig von Corona – ein sehr angespanntes Arbeitsfeld – und die Anforderungen werden immer intensiver. Ich wünsche mir für unsere Einrichtung, dass wir die Arbeiten, die tagtäglich anfallen, auch in Zukunft gut bewältigen können. Das gelingt uns mit einer großen Leidenschaft für unseren Job, aber wir brauchen auch weiterhin Verständnis für unsere Situation und qualifizierte und engagierte Mitarbeiter, die uns unterstützen.“
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